Niederländisches Glaubensbekenntnis

Niederländisches Glaubensbekenntnis

„Das Niederländische Glaubensbekenntnis entstand im Jahre 1561 in den südlichen Niederlanden, dem heutigen Belgien (daher auch der lateinische Name »Confessio Belgica«). Federführend war der Prediger Guido de Brès, der kurze Zeit später wie so viele andere Christen den Märtyrertod sterben sollte.

Während dieser Zeit wurden die Niederlande von Spanien beherrscht, das Hand in Hand mit der Römischen Kirche die Reformierten blutig verfolgte. Mit dem vorliegenden Glaubensbekenntnis, das in erster Linie als Bittschrift an den spanischen König Philipp II. gerichtet war, suchten sich die Rechtgläubigen gegen die falschen Anschuldigungen ihrer Feinde zu verteidigen, daß sie Aufrührer und Gotteslästerer seien. Sie bekannten sich zum Gehorsam gegenüber der Obrigkeit, doch erklärten, daß sie lieber »ihren Rücken den Schlägen, ihre Zunge dem Messer, ihren Mund dem Foltergebiß und ihren ganzem Leib dem Feuer« hingeben würden, als die Wahrheit des Wortes Gottes zu leugnen.

Die Obrigkeit setzte ihre Verfolgungen unberührt fort. Dennoch verbreitete sich die Bekenntnisschrift im ganzen Land und wurde Ausdruck des Glaubens eines Volkes, das um der Sache Christi willen leiden mußte. In jedem Artikel hört man ihr Seufzen: »Wir glauben von Herzen und bekennen mit dem Munde …«

Nachdem verschiedene Landessynoden des 16. Jahrhunders das Niederländische Glaubensbekenntnis angenommen hatten, wurde es von der Dordrechter Synode 1618/19 nach sorgfältiger Prüfung des Textes endgültig als Bekenntnisschrift anerkannt.“

(Quelle: Calvinianum.de)

Warum das Belgische bzw. Niederländische Bekenntnis in der Frage der Beziehung zwischen Kirche und Staat eine besondere Rolle spielt, ist die Tatsache, das es das Bekenntnis einer verfolgten Kirche ist. Das macht es einzigartig. Es ist die einzige der drei Formeln der Einheit, die im Feuer der Verfolgung und im Schatten des Martyriums geschmiedet wurde. Keiner der Autoren des Heidelberger Katechismus ist für seinen Glauben gestorben. Auch keiner der Autoren der Dordrechter Lehrregel. Am 31. Mai 1567 wurde Guido de Bres für „die Sache des Sohnes Gottes“ gehängt. Soweit bekannt, ist das Belgische Bekenntnis das einzige offiziell angenommene reformierte Bekenntnis, das von einem Märtyrer geschrieben wurde.

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