Theologie
Theologie und Glaubensdogmatik
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Gemeinde Jesu oder eigenmächtiger christlicher Verein?
Konkurrenz belebt das Geschäft. In Anbetracht von Ortschaften mit 2500 Einwohnern und acht evangelischen Kirchen und Freikirchen, von ständig neuen Kirchengründungen in den frömmsten – und mit Kirchen am dichtesten besäten – Gebieten des christlichen Europas, während die Anzahl an Christen in denselben Gebieten nicht etwa zunehmend ist, sondern stagniert, ist es meines Erachtens wieder einmal an der Zeit zu fragen, ob denn Kirche eigentlich ein Geschäft ist, das durch Konkurrenz belebt werden muss. Kann man eine Gemeinde einfach so gründen wie einen Fussballverein oder wie eine Gesellschaft zur Erhaltung der Biervielfalt? Wird dabei das Wort Jesu, dass ER seine Gemeinde bauen will, nicht zu einer leeren Farce? Aber wenn…
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Was heißt hier "geizige Orthodoxie"?
Wenn Rob Bell oder andere emergente Prediger von einem „orthodoxen Christentum“ bzw. „engen Evangelium“ sprechen, meinen sie dies in der Regel nicht positiv. Im Gegenteil. Damit drücken sie ihre Mißbilligung gegenüber „althergebrachten Glaubenspositionen“ aus, meinen, dass innerhalb des orthodoxen Christentum viele Lehrpositionen und Traditionen falsch sind bzw. das biblische Evangelium igentlich e verdeckt ist. In einem Interview (tendenziös emergent) mit Jesus.de, führt Rob Bell ein wenig aus, was darunter beispielsweise zu verstehen ist: Jesus.de: Ist die Emerging Church und alles, was unter dem Stichwort „missional“ läuft, eine Reaktion darauf, dass vielen Gemeinden Leben fehlt? Rob Bell: Ich denke, das ist ein ganz normaler, gesunder Generationenübergang. Jede Generation muss sich fragen:…
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Kopfermann Rezension – lang
Vorwort Welcher Gläubige kennt nicht das Erstaunen vor dem, was Christus auf Golgatha stellvertretend für den getan hat, der glaubt. Dabei geht es keinesfalls um bloße seelische Ergriffenheit, sondern wachsendes Erstaunen über die unfaßbare Größe dessen, was unser Herr ein für allemal bewirkt hat. „Christus starb ‚nicht nur‘ für uns„… Eine für sich genommen schier unglaubliche Aussage! „In Christus„, also durch den von Gott in uns geschenkten Glauben dürfen wir an der stellvertretenden Tat Anteil haben. Offensichtlich existieren völlig unterschiedliche Verständnisse darüber, welche Erkenntnisse und Wirklichkeiten Begeisterung auslösen sollten… Teilband 1 – Grundlegung Kopfermann – er schreibt dies explizit – wird im ersten Teilband nicht selbst exegetisch tätig, sondern greift…
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Die Erde ist des Herrn und die darauf wohnen
leine Erinnerung: Gott ist nicht nur der Gott Israels oder der Kirche, sondern der Gott der ganzen Erde. Er rief nicht bloß Israel, sondern nachlesbar auch alle heidnischen Völker und Menschen des AT auf, sich an sein Gesetz zu halten. | Ps 24,1; 1Kor 10,26
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Das Magdeburger Bekenntnis von 1550
Das Magdeburger Bekenntnis von 1550 wurde unter Berufung auf die Dreiständelehre zur Rechtfertigung und Legitimation des Widerstands gegen tyrannische Obrigkeiten verfasst. Die Magdeburger Theologen („unseres Herrgotts Kanzlei“) machten darin deutlich, dass einer weltlichen Obrigkeit zwar zu gehorchen (zur Wahrung von öffentlichen Frieden, Ordnung und Gerechtigkeit sowie zum Schutz von Leben und Eigentum) sei, stellten jedoch ebenfalls klar, dass diese nur eine limitierte, zivilrechtliche Befugnis besitzt. Tatsächlich verglich sie Karl V. und den Papst mit mehr als einem Tyrannen – mit dem Antichristen selbst. Das Magdeburger Bekenntnis äußert sich sehr differenziert über unterschiedliche Abstufungen ungerechter weltlicher Obrigkeiten und den schriftgemäßen Umgang damit.
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Die Offenbarung – Christus oder Cäsar?
Das Buch der Offenbarung von Jesus Christus, ein Brief an die sieben Gemeinden in Ephesus, Smyrna, Pergamon, Thyatira, Sardes, Philadelphia und Laodizea, ist für die meisten sprichwörtlich ein "Buch mit sieben Siegeln", oft mit spekulativ-apokalyptischer Interpretation. Der Begriff „Offenbarung“ (griech. »apokalyptein«) bedeutet „enthüllen, entlarven, aufdecken, offenlegen“ und hat ursprünglich nichts mit einem katastrophalen Ende der Welt zu tun.
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Römer 13, das 5. Ge- und Verbot totaler Jurisdiktion
Bei den paulinischen Ausführungen in Römer 13 über das Verhältnis des Menschen zu einer zivilen Autorität (König, Bürgermeister etc., zumeist als »Staat« subsummiert) handelt es sich konkret um Erläuterungen des 5. Gebots:
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Was ist mit Widerstand Dr. Lloyd-Jones?
Was ist mit Widerstand? Wir haben doch das Recht, als Christen so zu argumentieren: Wenn ein Staat, ein König oder ein Kaiser oder ein Gouverneur oder ein Diktator oder sonst jemand tyrannisch wird, dann können wir als Christen sagen, dieser Staat verstößt gegen das Gesetz seines eigenen Wesens und seiner Verfassung, wie es in Römer 13 niedergelegt ist.
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Römer 13 in der Sicht von zweitauend Jahren (Entwurf)
Bei der Auslegung antiker Texte spielen diverse Aspekte eine Rolle. Die richtige Übersetzung, der Kontext des Textes, der Kultur, der Zeit, der konkreten Situation und vieles andere mehr. Das Verständnis bezüglich Römer 13 ist heute umstrittener den je. Was haben Kirchenväter, Reformatoren und Theologen der letzten fast zweitausend Jahre gedacht? Einen kleinen Auszug:
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„exusía“ – Regierung oder zivile Autorität in Konfliktfällen?
Die Gleichsetzung des griechischen Begriffs »ἐξουσία« (→ exusía) mit »Regierung« oder älter »Obrigkeit«, ist nicht nur oberflächlich, sondern schlicht irreführend und falsch.