Allgemein

Die Natur der Gnade Gottes – Aktiv, oder nur passiv?

Im Bezug auf die Erlösung, dem ordo salutis (Weg der Erlösung), dreht sich alles um die Gnade Gottes. Rettet Gottes Gnade unbedingt, oder ist Gnade vorauseilend und der Glaube des Menschen kommt als Bedingung dazu? Kann der Gnade Gottes widerstanden werden. oder nicht?

Bereits an dieser einen- wenn auch wesentlichen- Frage gabelt sich der Weg in die Lehren des Arminianismus und den Calvinismus auf. Der Heilsweg lässt sich jedoch nicht aufspalten.

Ein unterschiedliches Verständnis in dieser Frage, besitzt Einfluss auf andere Aspekte der Erlösung. Schnell werden grundlegende Wahrheiten wie das reformatorische sola gratia der Particula Exclusiva zwar gemeinsam bekannt, aber doch von vielen falsch verstanden.

Der (Semi-)Pelagianismus, der Arminianismus bzw. die moderne evangelikale Theologie, behaupten, daß bei der Erlösung nicht allein Gott der Handelnde und Wirksame ist, sondern das neben Gottes (vorauseilender) Gnade, auch – in unterschiedlicher Intensität – die Einwilligung, Zustimmung bzw., Entscheidung, also eine Kooperation des Menschen nötig ist. Die Gnade Gottes ist demnach passivund ordnet sich dem Willen des Menschen unter.

John Piper schreibt zur Gnade Gottes:

“Wenn du sagst, dass Jesus für jeden Menschen gleichermaßen gestorben ist, musst du das Wesen der Sühne ganz anders definieren, als wenn du glaubst, dass er nur für die gestorben ist, die tatsächlich glauben. Im ersten Fall müsstest du glauben, dass der Tod Christi niemanden tatsächlich gerettet hat, sondern alle Menschen lediglich “erlösbar” gemacht hat. Er hat von niemandem den strafenden Zorn Gottes tatsächlich abgewendet, sondern vielmehr einen Ort geschaffen, an dem Menschen Gnade finden könnten – wenn sie ihre Wiedergeburt bewirken könnten und sich selbst zum Glauben bringen könnten ohne die unwiderstehliche Gnade Gottes. Denn wenn Jesus für alle Menschen gleichermaßen gestorben ist, hat er damit nicht die Gnade der Wiedergeburt für die erkauft, die tatsächlich gerettet werden. Sie müssen ihre Wiedergeburt selbst bewirken und sich selbst zum Glauben bringen. Dann und nur dann können sie einen Anteil an den Auswirkungen des Kreuzes bekommen. mit anderen Worten, wenn du glaubst, dass Jesus für alle Menschen gleichermaßen gestorben ist, dann kann die Wirkung des Kreuzes die Gnade selbst, durch die wir Glauben bekommen, nicht mit einschließen, denn sonst würden ja alle Menschen gläubig werden, was aber nicht der Fall ist. Wenn aber die Gnade selbst, durch die wir zum Glauben gebracht werden (unwiderstehliche Gnade), nicht Teil dessen ist, was Jesus am Kreuz erwirkt hat, dann sind wir uns selbst überlassen uns von der Sklaverei der Sünde, von unserer “Herzeshärte”, der Blindheit unserer Verderbnis und dem Zorn Gottes zu retten.”

sdg

apologet

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert