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Gott sei Dank für Obrigkeit – Aber setze keine Obrigkeit an die Stelle Gottes!

„Jedermann ordne sich den Obrigkeiten unter, die über ihn gesetzt sind; denn es gibt keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre; die bestehenden Obrigkeiten aber sind von Gott eingesetzt. Wer sich also gegen die Obrigkeit auflehnt, der widersetzt sich der Ordnung Gottes; die sich aber widersetzen, ziehen sich selbst die Verurteilung zu. Denn die Herrscher sind nicht wegen guter Werke zu fürchten, sondern wegen böser. Wenn du dich also vor der Obrigkeit nicht fürchten willst, so tue das Gute, dann wirst du Lob von ihr empfangen! Denn sie ist Gottes Dienerin, zu deinem Besten. Tust du aber Böses, so fürchte dich! Denn sie trägt das Schwert nicht umsonst; Gottes Dienerin ist sie, eine Rächerin zum Zorngericht an dem, der das Böse tut. Darum ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um des Zorngerichts, sondern auch um des Gewissens willen. Deshalb zahlt ihr ja auch Steuern; denn sie sind Gottes Diener, die eben dazu beständig tätig sind. So gebt nun jedermann, was ihr schuldig seid: Steuer, dem die Steuer, Zoll, dem der Zoll, Furcht, dem die Furcht, Ehre, dem die Ehre gebührt.“

Römer13:1-7

Gläubige sollen sich auf Grundlage der Schrift und der Hilfe des Heiligen Geistes kritisch wertend mit allen Themen und Fragen der Zeit und dem Willen Gottes diesbezüglich auseinandersetzen und neu ordnen. Kapitel 12:2 leitet mit einem Grundmotiv ein, wie das Verhältnis des Gläubigen zur Gemeinde als Ganzes, zu den einzelnen Mitchristen, zu allen Menschen, sogar zu unseren Feinden aussehen soll.

„Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch [in eurem Wesen] verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.“

Römer12:2

In Kapitel 13:1-7 fasst Paulus das Verhältnis des Gläubigen zu zivilen Autoritäten ins Auge. Vergeblich sucht (auch wenn viele dies zu finden meinen), wer hier oder anderswo eine vollständige Lehre zu Politik oder dem Verhältnis der Kirche zur zivilen Autorität zu finden hofft. Ganz anders als bei der Ehe, gibt es keine klaren Richtlinien bezüglich der Ausgestaltung (Staatsform etc.), keine Staatstheorie. Paulus klärt in Römer 13 nicht alle Fragen abschließend, zeigt jedoch grundlegende Prinzipien zur Frage nach dem Verhältnis zu zivilen Autorität (exousiais-> Autorität) auf. Weitere Stellen, die diese Frage thematisieren sind z.B. 1Petrus2, Titus3:1; 1Petr2:17.

Immer geht es um das Leben des Gläubigen im Hinblick auf unterschiedliche Bewährungen. Römer 13 und im Folgenden auch Matthäus 22 zeigen u. a dies auf:

  1. das Prinzip aller Obrigkeit kommt von Gott (Schöpfungsordnung)
  2. ziviler Autorität gebührt als Dienerin Gottes Unterordnung und Respekt (Notverordnung)
  3. Gott ist die letzte und höchste Instanz (Grenze)

Römer13:1: Obrigkeit bzw. Autorität ist keine menschliche Erfindung, kein Produkt menschlicher Kultur und zivilisatorischer Entwicklung, sondern stammt grundsätzlich von Gott, gehört zu seiner Schöpfungsordnung bzw. Notverordnung. Römer 13:1 lehrt, dass das Prinzip weltlicher Obrigkeit von Gott kommt, diese ihre Vollmacht von Gott hat und als Prinzip, im Rahmen der Vorsehung und des Planes Gottes da ist, damit sein Wille geschieht. Dabei ist unerheblich ob weltliche Obrigkeit dies will, anerkennt oder überhaupt davon weiß, sie steht unter der Autorität Gottes (2Sam12:8=David; Jesaja45:1=Kyros; Jeremia27:6=Nebukadnezar).

„Daniel begann und sprach: Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn sein ist beides, Weisheit und Macht. Er führt andere Zeiten und Stunden herbei; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen die Weisheit und den Verständigen den Verstand.“

Daniel2:20-21

In Anerkennung dessen existiert u. a. die Präambel des Grundgesetzes („Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen…“), schwört der amerikanische Präsident (Art. II, Sec. 1 der Verfassung der Vereinigten Staaten) mit Hand auf der Bibel, werden Minister in Deutschland in der Regel mit der Formel: „so wahr mir Gott helfe“ vereidigt. Unser Staatsrecht hat sich u. a. vor dem Hintergrund und Ringen mit dieser Frage entwickelt hat (Trennung von Kirche und Staat). Legitimation und Verantwortung der weltlichen Obrigkeit stehen unter der höheren Autorität Gottes.

Römer13:2 und 5: Wer das Prinzip von Obrigkeit ablehnt, rebelliert damit gegen Gott und ist selbst verantwortlich für die Verurteilung, die dies nach sich zieht. Zunächst ausgehend von der konkreten Obrigkeit der sich ein Mensch sich widersetzt. Darüber hinaus jedoch auch von Gott.

Zivile Autorität bzw. Obrigkeit ist, wie die der Mann als Obrigkeit in Ehe und Familie, eine Schöpfungsordnung, ein Mandat (Bonhoeffer) und Auftrag Gottes. Dies impliziert den Auftrag an Gläubige, sich zivilen Autoritäten grundsätzlich, nicht um der Menschen, drohender Verurteilung, sondern um Gottes und unseres Gewissens, der eigenen, inneren, kritische Bewertung des Sachverhaltes, wegen unterzuordnen. Wie bei dem Verhältnis zwischen Mann und Frau, bei der nicht egal ist, wer oder wie man zusammenlebt (wilde Ehe, Ehe für alle etc.), existiert auch eine von Gott eingesetzte Ordnung im Verhältnis zwischen Mensch und zivilen Autoritäten, die nicht nur Gläubigen zugut ist, sondern als Notverordnung aufgrund des Sündenfalls und im Rahmen der allgemeine Gnade nützlich für alle Menschen ist.

Römer 13 enthält eine dreifache Aufforderung an uns Gläubige wem und wie wir uns unterzuordnen sollen:

  • der Schöpfungsordnung: denn das Prinzip Obrigkeit ist von Gott (Vers 1)
  • der menschlichen Ordnung: der bestehenden zivilen Autorität (Vers 5)
  • Beispiel: jedermann geben was man schuldig ist (Steuern, Ehre etc.) Vers 7

Römer13:6: Paulus greift mit dem Beispiel der Steuern auf eine Aussage von Jesus in Matthäus 22,15–22 zurück.

Da gingen die Pharisäer und hielten Rat, wie sie ihn in der Rede fangen könnten.

„Und sie sandten ihre Jünger samt den Herodianern zu ihm, die sprachen: Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und den Weg Gottes in Wahrheit lehrst und auf niemand Rücksicht nimmst; denn du siehst die Person der Menschen nicht an. Darum sage uns, was meinst du: Ist es erlaubt, dem Kaiser die Steuer zu geben, oder nicht? Da aber Jesus ihre Bosheit erkannte, sprach er: Ihr Heuchler, was versucht ihr mich? Zeigt mir die Steuermünze! Da reichten sie ihm einen Denar. Und er spricht zu ihnen: Wessen ist dieses Bild und die Aufschrift? Sie antworteten ihm: Des Kaisers. Da spricht er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist! Als sie das hörten, verwunderten sie sich, und sie ließen ab von ihm und gingen davon.“

Matthäus22:15-22

Dieser Text macht grundlegend deutlich, dass Christus den Respekt gegenüber ziviler Autorität einfordert. Warum? Weil das Prinzip von Obrigkeit von Gott, von ihm selbst kommt.

Gleichzeitig markiert Christus jedoch auch eine eindeutige Grenze. Eine Grenze, die keine irdische Autorität überschreiten darf! Eine Grenze, die für Gläubige bedeutet: bis hierher und nicht weiter, ein Punkt, ab dem ziviler Autorität Widerstand geleistet werden muss!

Matth22:15-17: Der Text startet mit der Provokation der Pharisäer und Herodianer (Nachfahren der Edomiter, wurden eigentlich von den Pharisäern verachtet) bzw. dem Versuch Christus eine Falle zu stellen. Je nachdem wie Christus antwortet, hofften sie darauf, dass er sich entweder die Römer oder Juden zum Feind macht. Provozierend, nicht weil es Steuern/Zoll überhaupt betraf, sondern den Denar, die Kopfsteuer, die Steuer die den römischen Staat, den Kaiser (Bild auf der Münze: Kaiser Tiberius) und damit die Unfreiheit der Juden im eigenen Land symbolisierte. Berechtigt, weil die Münze die Göttlichkeit des Kaisers beanspruchte und die Frage aufwarf, wie der Gehorsam gegenüber Gott und dem Kaiser zu vereinbaren ist.

Um diese Spannung ging es damals und geht es auch heute. Paulus sagte von sich, das er das römische („irdische“ Apg22:25-27) und das himmlische Bürgerrecht (Phil3) besaß. Zwei Extreme gibt es hier für die Gläubigen, die dieser Spannung nicht gerecht werden. Der totale Rückzug, die Flucht aus der Welt, wie auch der Aufgang bzw. Vermischung in der Welt.

Matth22:18-19: Christus macht deutlich, dass er natürlich ihren bösartigen Versuch erkennt, aber die Frage deshalb nicht minder berechtigt ist.

Matth22:20-22: Christus lehrt hier (teilweise wortgleich: „apodote“=„gebt“; „gebt zurück“; „zahlt“) dasselbe Prinzip wie 30 Jahre später Paulus im Römerbrief. Der römische Kaiser bzw. die gegebene zivile Autorität ist anzuerkennen, besitzt Anspruch auf Unterordnung und damit auch auf Steuern die man schuldig ist. Womit Christus das grundsätzliche Prinzip aufzeigt, zivile Autorität und Ordnung kommt von Gott. Das Gegenteil wäre Anomie, eine Welt ohne Ordnung, Chaos.

Die Barmer These 5 hat dies unter dem Eindruck des Naziregimes wie folgt ausgedrückt:

Fürchtet Gott, ehrt den König.

1Petr2:17

„Die Schrift sagt uns, dass der Staat nach göttlicher Anordnung die Aufgabe hat, in der noch nicht erlösten Welt, in der auch die Kirche steht, nach dem Maß menschlicher Einsicht und menschlichen Vermögens unter Androhung und Ausübung von Gewalt für Recht und Frieden zu sorgen. Die Kirche erkennt in Dank und Ehrfurcht gegen Gott die Wohltat dieser seiner Anordnung an. Sie erinnert an Gottes Reich, an Gottes Gebot und Gerechtigkeit und damit an die Verantwortung der Regierenden und Regierten. Sie vertraut und gehorcht der Kraft des Wortes, durch das Gott alle Dinge trägt.

Vers 21: Christus hört jedoch nicht mit der Anerkenntnis weltlicher Obrigkeit auf, er markiert sofort die Grenze der zu leistenden Unterordnung: ja, gebt dem Kaiser was des Kaisers ist. Das Prinzip weltlicher Obrigkeit kommt von Gott, daher soll sich der Gläubige an Gesetze halten und Steuern zahlen, aber: keine totalitäre Regierung, die sich bspw. in die Belange des Reiches Gottes bzw. der Kirche einmischt. Gebt Gott was Gottes ist!

Erneut die Barmer These Nr. 5:

„Wir verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne der Staat über seinen besonderen Auftrag hinaus die einzige und totale Ordnung menschlichen Lebens werden und also auch die Bestimmung der Kirche erfüllen. Wir verwerfen die falsche Lehre, als solle und könne sich die Kirche über ihren besonderen Auftrag hinaus staatliche Art, staatliche Aufgaben und staatliche Würde aneignen und damit selbst zu einem Organ des Staates werden.“

Letztendlich ist das Gewissen eines Gläubigen an Gott gebunden, sollen wir Gott mehr gehorchen als den Menschen (Apg5:29). Staatsmacht bzw. Anspruch auf Unterordnung und Gehorsam endet dort, wo diese Ungehorsam gegenüber Gott fordert.

Je totalitärer, allumfassender eine zivile Autorität in das Leben der Menschen eingreift; verbietet oder erlaubt was Menschen tun, nicht zuletzt in den Verantwortungs- und Aufgabenbereichen der anderen Obrigkeiten (Familie, Kirche, Arbeitgeber, Gesundheit etc ), je mehr Spannung entsteht.

Die zivilen Autoritäten in Deutschland haben mittlerweile eindeutig Gesetze erlassen, die sich eindeutig und offen gegen die 10 Gebote oder das natürliche Gewissen richten (Mord an ungeborenen Kindern, wilde Ehe, Ehe für alle, Erziehungsrecht der Eltern u.v.a.m.).

Gott ist die letzte Instanz! Ihm gilt Loyalität, Hingabe und Liebe.

Römer 13:7: Unterordnung und Gehorsam bedeutet also keinen blinden Kadavergehorsam, sondern mündige, reflektierte Unterordnung, die am Willen Gottes überprüft wurde (Römer12:2). Wir sollen zivilen Autoritäten genau das geben, was wir dieser schulden, was diese berechtigt fordern kann. Nicht mehr und nicht weniger.

  • die Aufgabe weltlicher Obrigkeit
  • verliehene und begrenzte Autorität ziviler Autoritäten
  • Gefahr für zivile Autoritäten
  • Verantwortung der Gläubigen und Kirche gegenüber ziviler Autorität

Römer 3, 4 und 5: spricht konkret und unmissverständlich von der limitierten Aufgabe ziviler Autorität im Sinne der Schrift: diese soll den Menschen, uns „zugut“ zu sein. Sie trägt das Schwert („machaira“; Begriff für Polizei- und Strafgewalt), soll Recht aufrichten und umzusetzen, Recht, welches von Gott kommt, entweder spezifisch in Form der 10 Gebote oder auch allgemein durch das Gewissen (Röm1:19; 2:14-15),die Bösen straft und die Guten lobt. Fast wortgleich in 2Petr2:13 zu finden. Das ist die begrenzte Aufgabe und Bestimmung ziviler Autoritäten.

Darüber hinaus nennt die Schrift keine weitere Aufgabe! Weder Sprach-, noch Kindererziehung, noch ob, wann oder was die Kirche lehrt fällt in deren Aufgabenbereich. Weltliche Obrigkeit soll für Recht, Sicherheit und Ruhe (2Tim2:1-2) sorgen. Ziel dabei ist nicht (nur) der individuelle Seelenfrieden, sondern dass die kirchliche Obrigkeit ihrer Aufgabe (Erbauung der Gläubigen, Mission) ungestört nachgehen kann.

Demgegenüber steht der Zusammenbruch oder die Vakanz ziviler Autorität. Sagt Römer12:19, dass sich der einzelne nicht selbst rächen soll, beauftragt Gott die zivilen Autoritäten spezifisch als Rächerin mit dem Zorngericht an denen, die Bösen tun.

Römer 13:4 und 6: Paulus definiert bzw. steckt die Autorität ziviler Autorität ab: diese ist ein „diakonos“ Gottes (Diakon, Minister, Diener in Vers 4) bzw. „leitourgos“ (Vers 6), was so viel wie Priester bzw. öffentlicher Diener bedeutet. Paulus sagt dies im Bewusstsein, das Nero diese Würde nur bedingt zukommt, hat selbst Erfahrungen mit dem Römischen Reich als zivile Autorität gemacht. Aber selbst ungerechte Regierungen werden um ihrer selbst Willen und zu ihrem eigenen Vorteil bspw. willkürlichem Morden, Gewalt, Aufruhr und Raub Einhalt gebieten und ein Mindestmaß an Ordnung gewährleisten.

Paulus spricht von der zivilen Autorität als Dienerin Gottes jedoch primär, weil diese der Autorität Gottes untersteht, ausschließlich eine verliehene Legitimation besitzt, von Gott abgeleitet ist und ihm Gehorsam schuldet! Beauftragt und begrenzt, aus sich heraus weder mit Autorität noch Macht ausgestattet (Joh19:11;Daniel2:20-21; Daniel4:20; 29).

Paulus zeigt weiterhin die Gefahr für zivile Autoritäten auf, die Gefahr zu einem Widersacher der Kirche und damit Gottes zu werden. Einer Obrigkeit, die sich nicht mit verliehener Autorität und Macht zufriedengibt, sondern nach absoluter Kontrolle und Macht strebt. Johannes beschreibt Jahre später ein Römisches Reich, welches sich massiv verändert hat, in welchem Rom die Christen verfolgt. In diesem Fall ist die zivile Autorität von einer Dienerin Gottes, zu einer Verfolgerin Gottes und Werkzeug des Teufels pervertiert. Aber nicht erst mit der Verfolgung der Kirche verliert die weltliche Obrigkeit ihren Anspruch auf Autorität und Unterordnung. Dies beginnt viel früher, dann wenn sie das Gute böse und das Böse gut nennt, nicht mehr die Bösen, sondern die Guten bestraft, sich Autorität über das göttliche Mandat hinaus anmasst, das Recht Gottes (Jesaja 5,20), ignoriert, es aussetzt und verdreht. Damit stellt sich eine zivile Autorität dreist gegen den Maßstab Gottes sowohl in Römer 13, 2Petr2 oder anderen Stellen.

Für jeden sofort erkennbar, bei Fragen wie Abtreibung, Förderung von Homosexualität, Einmischung in Familie, Ehe und Kindererziehung, stehen viele Autoritäten in einem eklatanten Widerspruch zu ihrer Aufgabe als Dienerin Gottes.

Welche Verantwortung impliziert dies nun für die Gläubigen bzw. die Kirche gegenüber ziviler Autorität?

  • Wie vorher angesprochen, gilt es zivile Autoritäten für ihre Aufgabenerfüllung zu ehren, sich unterzuordnen („…denn sie sind Gottes Diener, die eben dazu beständig tätig sind“).
  • Des Weiteren ist es unserer Aufgabe und Verantwortung für Könige und deren Statthalter zu beten (2Tim2:1-2).
  • Als Gläubige sollen wir weiterhin als Salz der Erde der Stadt Bestes suchen (Matth5:13; Jer29:7), durch unseren Dienst den Dienst der weltliche Obrigkeit unterstützen und verbessern. Im Rahmen unserer Staatsform können wir bspw. für bessere Gesetze eintreten, Verantwortung in öffentlichen Ämtern (Elternvertreter, Abgeordneter etc.) übernehmen, Initiativen gründen.
  • Gläubige können und sollen zivile Autorität an ihre Aufgabe- dem Maßstab Gottes folgend- erinnern und in die Pflicht zu nehmen! Vor allem durch unseren Wandel (Röm12:2) ein Beispiel sein, oder z.B. durch Briefe an Abgeordnete oder Presse.
  • Die Kirche hat im Zweifelsfall die Aufgabe, von Obrigkeit zu Obrigkeit, Gehorsam Gott gegenüber einzufordern oder der zivilen Autorität Widerstand zu leisten. Bonhoeffer sagt dazu: „wenn die Kirche den Staat in seiner Recht und Ordnung schaffenden Funktion versagen sieht, das heißt wenn sie den Staat hemmungslos ein Zuviel oder Zuwenig an Ordnung und Recht verwirklichen sieht. In beiden muss sie dann die Existenz des Staates und damit auch ihre eigenen Existenz bedroht sehen.“
    Dietrich Bonhoeffer in seinem Aufsatz „Die Kirche vor der Judenfrage“,April 1933
  • In letzter Konsequenz heißt es für die Kirche oder auch den Gläubigen Gott mehr zu gehorchen als der weltlichen Obrigkeit (Apg5:29): Dort wo Gehorsam gegenüber der weltlichen Obrigkeit Ungehorsam gegenüber Gott fordert. Absoluter Gehorsam und totale Unterordnung gebührt ausschließlich Gott und seinem Wort! Die Schrift benennt diverse Beispiele, in denen Gläubige in unterschiedlichen Fragen der jeweiligen weltlichen Obrigkeit ungehorsam waren (z.B. „Aber die Hebammen fürchteten Gott und taten nicht, was ihnen der König von Ägypten befohlen hatte, sondern sie ließen die Knaben leben.“ 2.Mose 1,15-21).
  • Gläubige und Kirche dürfen die weltliche Obrigkeit niemals auf eine Stelle mit dem Reich Gottes oder sogar Gott selbst stellen, weder in dessen Autorität noch in anderer Hinsicht!

Wenn Römer 12:2 diesen Abschnitt einleitet, unseren Lauf in dieser Welt behandelt, schließt Vers 13:11 den Bogen und stellt uns das himmlische Ziel vor Augen.

„Und dieses [sollen wir tun] als solche, die die Zeit verstehen, dass nämlich die Stunde schon da ist, dass wir vom Schlaf aufwachen sollten; denn jetzt ist unsere Errettung näher, als da wir gläubig wurden.“

Römer13:11