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Guttenberg – "ich habe Heimweh"

Enoch zu Guttenberg, Vater des Bundesverteidigungsministers Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg , Dirigent und Umweltschützer äußert sich im aktuellen Cicero auf seinem Schloß in Oberfranken über Schöpfung, Glaube und Musik.

Sehr persönlich erzählt er über regelmäßgen Kirchgang, tägliches Gebet mit den Kindern und die Liebe zum Evangelium. Aber er berichtet auch über den leidvollen Verlust seines Glaubens und dem Heimweh danach.

[…] Und ich habe Heimweh, sogar wenn ich hier in Guttenberg sitze. Obwohl ich Guttenberg ja liebe. Ich würde es nicht ertragen, wenn das alles hier kaputtginge, ich habe gekämpft, um das alles zu erhalten. Am schlimmsten aber ist für mich der Abschied vom eigenen Glauben. Darunter leide ich täglich. Wenn heute eine Fee käme, ich würde mir als Erstes wünschen, wieder so glauben zu können, wie ich es als Kind, sogar noch als junge Dirigent getan habe.

Wie dirigieren Sie ein Requiem oder die Matthäuspassion, wenn Sie nicht mehr glauben können?

Ja, das ist das Ertstaunliche: Die Kunst ist der Ort, an dem ich das alles wiederfinde. Wenn ich die Matthäuspassion dirigiere, dann habe ich vom ersten Ton an auf einmal keine Zweifel mehr. Und mit dem letzten Ton ist alles wieder weg. Dann gehe ich raus, hänge den Frack an den Haken und bin verzweifelt, weil ich das Gefühl habe, ein Sprachrohr gewesen zu sein für etwas, das mir abhanden gekommen ist. Und wenn Kritiker mich dann als Bekenntnismusiker bezeichnen, komme ich mir vor wie ein Verräter… CICERO (vollständiges Interview)

Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es (Eph2,8)

J. S. Bach Matthäus-Passion – Wir setzen uns mit Tränen nieder
Enoch zu Guttenberg
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