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Gerüchte

Das Internet ist ein überaus nützliches Medium. Es kann jedoch, wie alle Dinge dieser Welt, sowohl positiv, wie negativ eingesetzt werden.

Eines der negativsten Dinge ist das Gerücht. Aktuell ist oftmals von Fake News oder Hoax die Rede. Dies sind lediglich moderne Begriffe für genau denselben Sachverhalt.

Ein Gerücht (griech. pheme bzw. phama; lat. fama), auch Ondit (frz. on dit ‚man sagt‘), ist eine unverbürgte Nachricht, die stets von allgemeinem bzw. öffentlichem Interesse ist, sich diffus verbreitet und deren Inhalt mehr oder weniger starken Veränderungen unterliegt.
Wikipedia

Ohne Zweifel beinhalten Gerüchte, Fake News oder Hoax oftmals Wahrheit bzw. Teilwahrheiten. Nicht selten sind es jedoch glatte Lügen. Oftmals beides. In den meisten Fällen jedoch, bedeuten Gerüchte Schaden und Rufschädigung für andere Personen.

Neben Gerüchten, einzelne Personen betreffend, werden auch unzählige Verschwörungstheorien- mit der Bitte, diese doch wiederum dringend weiter zu verteilen- in die Welt gesetzt.

Gerüchte und Verschwörungstheorien sind letztlich nichts anderes als perfide und zersetzende Zerstörungsmittel. Methoden, die Menschen seit Anfang an benutzen, sei es zwischenmenschlich, oder unter Staaten, in der Politik oder im Krieg, um andere Menschen zu vernichten.

Gerüchte vergiftet den Geist des Menschen, fördert Mißtrauen und verursachen Spaltung!

Gerüchte dienen dazu, eigene und selten offen kommunizierte Interessen subtil durchzusetzen, “unliebsame Gegner” anderer Meinung mundtot zu machen.

Wie sollen wir uns als Christen dazu verhalten?

Gerüchte, ob wahr oder unwahr, beschädigen den Ruf einer anderen Person. In den 10 Geboten heißt es:

Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
5.Mose 5:20

Der Heidelberger Katechismus zeigt uns eine etwas weitergehende Bedeutung des 9. Gebots- über das Verbot der bloßen Lüge auf und erklärt:

112. Frage: Was will Gott im neunten Gebot?
Ich soll gegen niemanden falsches Zeugnis geben, niemandem seine Worte verdrehen, nicht hinter seinem Rücken reden und ihn nicht verleumden. Ich soll niemanden ungehört und leichtfertig verurteilen helfen und alles Lügen und Betrügen als Werke des Teufels bei Gottes schwerem Zorn vermeiden. Vor Gericht und in all meinem Tun soll ich die Wahrheit lieben, sie aufrichtig sagen und bekennen und auch meines Nächsten Ehre und guten Ruf nach Kräften retten und fördern.

Hier wird deutlich, dass es um mehr als offenkundiges Lügen geht. Gott hat hier vielmehr das grundsätzlich Wohl des anderen im Blick. Wobei es sogar aktiv darum geht, für die Ehre, für den Ruf des anderen einzutreten!

Jesus Sirach, zwar kein inspirierter Autor, jedoch Verfasser manch weisen Wortes, hat dazu u. a. folgendes hinterlassen:

Erzähl nie ein Gerücht weiter, dann kann dir auch kein Schaden daraus entstehen.
Rede über keinen, weder Freund noch Feind!
Du darfst nur dann etwas bekannt machen, wenn du durch Schweigen schuldig würdest.
Wenn du über jemand redest und er erfährt es, dann traut er dir nicht mehr und bald hasst er dich.
Wenn du ein Gerücht hörst, nimm es mit ins Grab!
Hab keine Angst, du wirst nicht davon platzen!
Jesus Sirach* 19,7-10

 

Ein hoher Anspruch an dem wir alle wohl schon oft gescheitert sind und weiterhin werden! Aber unser Herr ruf uns dennoch zu, die Sünde zu lassen, der Heiligung nachzujagen, die Werke des Fleisches zu töten…

sdg
Andreas

*Luther über Jesus Sirach und andere Apokryphen:
„Das sind Bücher, so der Heiligen Schrift nicht gleich gehalten und doch nützlich und gut zu lesen sind.“