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Was bedeutet: "an Jesus glauben"?

Reicht es, von der historischen Existenz Jesu überzeugt zu sein, oder davon, daß Er heute noch lebt, heißt es ein Leben nach den moralischen Maßstäben zu führen, welche Jesus vorgelebt hat? Es existieren offenbar verschiedene Möglichkeiten an Jesus Christus zu „glauben„. Lassen wir die Möglichkeiten beiseite, welche offensichtlich irrig sind, beispielsweise der islamische Glaube an einen „Isa“, der mormonische Glaube an einen „Geistsohn“ des Vaters oder der Glaube der Zeugen Jehovas an einen herausgehobenen „Engelfürsten“, bleiben dennoch verschiedene, sogenannte „christliche Varianten“. Der Glaube an einen in der Eucharistie präsenten Jesus, oder dem Jesus aus der Hütte William P. Young’s.

Francis Schaeffer umreißt mit vier kurzen und prägnanten Punkten wie biblischer Glaube an Jesus aussieht:

“Was bedeutet es, an Christus zu glauben, sich auf ihn zu werfen? Ich würde vier wichtige Aspekte vorschlagen. Mehr Details könnten in Erwägung gezogen werden, aber die folgenden Punkte sind in Kürze die wichtigsten. Sie stellen keine Slogans dar, die man auswendig rezitiert. Sie müssen auch nicht in dieser genauen Wortwahl nachgesprochen werden. Jedoch müssen Menschen für sich selbst zu einer positiven Schlussfolgerung und Bejahung dieser Punkte kommen, falls sie weiterhin von sich behaupten, im biblischen Sinne gläubig zu sein:

1. Glauben Sie, daß Gott existiert und daß er ein persönlicher Gott ist, und daß Jesus Christus Gott ist – entscheidend ist, daß Sie nicht von einem Wort oder einer Idee über Gott ausgehen, sondern von dem unendlichen, persönlichen Gott, den es gibt?

2. Anerkennen Sie ihre Schuld in der Gegenwart dieses Gottes – entscheidend ist, daß sie nicht von Schuldgefühlen sprechen, sondern von wahrer moralischer Schuld?

3. Glauben Sie, daß Jesus Christus starb in Raum und Zeit, in der Geschichte, am Kreuz, und daß er, als er sein Leben aufopferte, sein stellvertretendes Werk im Büssen der Strafe für die Sünde voll und ganz erfüllte?

4. Auf Grundlage der göttlichen Verheißungen, welche in der schriftlich fixierten Mitteilung an uns, der Bibel, enthalten sind, glauben Sie an Christus als ihren persönlichen Erretter und haben Sie sich im völligen Vertrauen auf ihn geworfen – entscheidend dabei ist, daß Sie nicht auf eine vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Tat ihrer selbst das Vertrauen legen? (S. 147)

Quelle
Verax Institut: Peter Druckers existentialistische Orientierung

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Schaeffer Study Center: http://www.schaefferstudycenter.org/

3 Kommentare

  • Enrico

    Hallo,

    nun mit dem Punkt 1 hätte ich ein kleines Problem.
    Jesus ist wohl ja UNSER Gott, dennoch aber ist ER der SOHN GOTTES der vom VATER geschickt wurde.
    Diese Aussage fehlt mir in allen 4 Punkten.
    Das antichristliche Zeugnis ist ja gar nicht Jesus als Gott zu leugnen, des tun die Hinduisten auch…
    Das antichristliche Zeugnis ist den SOHN GOTTES zu leugnen, wer solches tut der hat auch den Vater nicht und dies ist der Antichristus…steht geschrieben.

    Es ist aber das ewige Leben, den wahren Gott Israels zu erkennen UND DEN den ER geschickt hat, seinen SOHN JESUS den Christus.

  • Enrico

    ich meine die Hinduisten…sagen durchaus dass Jesus Gott ist…ein Gott unter vielen eben…aber dass Jesus eben der Sohn des EINZIG wahren realexestierenden und lebendigen EWIGEN Gottes ist….wird von jeglicher Religion permanent geleugnet.
    Dass dieser Sohn Gottes auch zugleich der Messias ist von dem das alte Testament spricht, der die Völker Recht und Gerechtigkeit lehren wird…der trohnt über alle Völker…der sich selbst ein Volk erwählt hat und darüber herrscht…solches wird auch von allen christlichen Nuancen geleugnet, denn es bedeutet ja dass Jesus eben der Christus (der Gesalbte Gottes) ist und dass wir keine andere Person an seiner Stadt brauchen um beim Vater zu sein…keine Päpste…keine Hüttenjesuse…keine bentleys…ect….ALLEINE den Gesalbten Gottes JEsus dem Sohn Gottes

  • apologet

    Hallo Enrico, Francis Schaeffer schreibt ja : „vier wichtige Aspekte“ […] „in Kürze“. Er thematisiert hier keinesfalls das Wesen der Dreieinigkeit, welches selbst von gestandenen Christen oft nur unzureichend verstanden wird (soweit man hier von „verstehen“ reden kann). Aber Du hast natürlich Recht, unsere Erlösung verdanken wir dem Vater, der uns erwählt hat, dem Sohn der für uns gestorben ist und dem Heiligen Geist der uns das Heil zueignet.
    sdg
    Andreas