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    Von der ewigen Vorherbestimmung Gottes

    Gewisse Themen haben es an sich, Widerspruch oder gar Streit zu provozieren. Und wenn ein Thema existiert das dazu „prädestiniert“ ist, dann ist es das Thema „Vorherbestimmung„. Der Reformatorische Verlag Beese hat aktuell ein Buch zu diesem Thema herausgegeben, welches sich dieser Frage intensiver und ausführlicher nähert als die Institutio:  Johannes Calvin „Von der ewigen Vorherbestimmung Gottes“ (De aeterna Dei praedestinatione), übersetzt und herausgegeben von Wilhelm H. Neuser. Es handelt sich bei diesem Buch jedoch keineswegs um eine Auskopplung aus der Institutio oder um einen einzelnen Brief. Es ist eine theologische Verteidigungschrift, welche auf konkrete Vorwürfe dezidiert antwortet und diese widerlegt. Calvins Gegner, mit denen er sich in dieser Schrift…

  • Theologie

    Die schlichte Predigt

    Besucht man Gemeinden und Kirchen, findet man vielerorts eine breite Pallette von Gestaltungselementen und Liturgien an. Auch das gesprochene Wort – die „Predigt“ – kommt nicht zu kurz. Jedoch ersetzen Anspiele, Bildmeditationen, Gespräche, Lieder, Tänze, Pantomimen und anderes immer mehr die schlichte Predigt von der Kanzel. Findet diese dennoch statt, fühlt man sich jedoch oft an psychologische Vorträge oder Motivationsseminare erinnert. Predigten mit einem „Motto“ oder „Thema„, welche  mehr oder weniger die vorgefasste Meinung des Predigers, in der Verbindung mit vielen Zitaten aus der Schrift wiedergeben. Die klassische Auslegungspredigt (Homilie) trifft man selten an. Das Wort der Predigt beansprucht Autorität. Predigt – recht verstanden (und recht gehalten!) – ist nicht einfach…

  • Allgemein,  Theologie

    Taufe – Symbol oder Gnadenzeichen?

    Die Frage nach der Notwendigkeit der Taufe ist eine moderne Frage, welche sich nur mit der grundsätzlichen Hinterfragung absoluter Wahrheiten erklären läßt. Besteht keine Notwendigkeit, stellt Taufe offensichtlich ein bloßes Ritual dar. Vertreter dieser Ansicht begründen ihre dennoch vorhandene Tauflehre mit einem öffentlichen „Bekenntnis“ und „Gehorsam“, da Christus diese ja angeordnet habe. Eine befriedigende Antwort darauf „was“ Taufe sei, „wann“ oder gar „ob“ diese notwendigerweise zu vollziehen ist, wird in der Regel nicht abschließend gegeben.

  • Allgemein,  Theologie

    Gebet – was ist das?

    In der Kölnischen Rundschau war vor kurzer Zeit zu lesen: „Beten Sie eigentlich noch? „Die Frage ist extrem persönlich“, antwortet einer, der ungenannt bleiben möchte. „Beten ist intimer als Sex“, schiebt er nach kurzer Überlegung nach. Im Rahmen einer willkürlichen Umfrage eine typische Antwort. Es gibt nicht mehr viele Bekenntnisse, die irgendwie peinlich sind. „Ich bete“ gehört dazu. Beten ist ein sorgfältig gehütetes Geheimnis der Privatsphäre.“

  • Theologie

    Die Reformatoren und der „Missionsbefehl“

    Nicht nur die geographische Lage der protestantischen Länder, das herrschende Kirchenregiment und die vielfältigen Tätigkeiten, mit denen die Reformatoren beschäftigt waren, machten eine Überseemission in bisher unerreichten Gebieten schwierig. Es waren vor allem theologische Gründe, die eine planvolle Missionstätigkeit bei den Reformatoren gar nicht erst aufkommen ließen.

  • Allgemein,  Theologie

    Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe

    Bereits in den ersten Jahren der Reformation begann eine interne Auseinandersetzung über das Taufverständnis. Die Tauffrage scheint demnach keine Nebensächlichkeit zu sein. Denn wenn Paulus den Ephesern von der Berufung zu „einem“ Herrn, „einem“ Glaube und „einer“ Taufe schreibt (Eph4,4u.5), scheint das rechte Verständnis diesbezüglich sogar von grundlegender Bedeutung zu sein. Schaut man jedoch heute in die Gemeinden und Kirchen, meint man nicht eine Taufe, sondern eine Vielzahl von Taufen zu erblicken. Neben offensichtlich unbiblischen Lehren wie der rönisch-katholischen Taufwiedergeburt, existieren auch im Protestantismus unterschiedliche Lehren. Entweder die Glaubenstaufe, oder die Kindertaufe und manchmal beides nebeneinander.

  • Allgemein

    Spaßbremse Calvin?

    „Johannes Calvin wäre in diesem Sommer 500 Jahre alt geworden. Aus diesem Grund haben verschiedene Kirchen 2009 zum Calvin-Jahr gemacht. Die Erinnerungen an den Genfer Reformator gehen aber nicht ganz reibungslos über die Bühne: Vor allem in den Medien scheint ein eher dusteres Bild über Calvin vorzuherrschen. ERF.de hat mit Professor Dr. Armin Sierszyn gesprochen, um herauszufinden, ob Calvin zu Recht so ein negatives Image hat.“ Mehr…

  • Allgemein,  Artikelreihe,  Theologie

    Artikelreihe – Zur Konstitution von Kirche – Gespräch mit Calvin

    Gemeinde Jesu oder eigenmächtiger christlicher Verein? von Benjamin Kilchör Konkurrenz belebt das Geschäft. In Anbetracht von Ortschaften mit 2500 Einwohnern und acht evangelischen Kirchen und Freikirchen, von ständig neuen Kirchengründungen in den frömmsten – und mit Kirchen am dichtesten besäten – Gebieten des christlichen Europas, während die Anzahl an Christen in denselben Gebieten nicht etwa zunehmend ist, sondern stagniert, ist es meines Erachtens wieder einmal an der Zeit zu fragen, ob denn Kirche eigentlich ein Geschäft ist, das durch Konkurrenz belebt werden muss. Kann man eine Gemeinde einfach so gründen wie einen Fussballverein oder wie eine Gesellschaft zur Erhaltung der Biervielfalt? Wird dabei das Wort Jesu, dass ER seine Gemeinde…

  • Theologie

    Wie wirkt der Geist Gottes?

    Auch wenn man die pfingstlich-charismatischen Sonderlehren und -praktiken beiseite lässt, existieren innerhalb der evangelikalen Welt, in weiten Teilen sehr unterschiedliche Ansichten über das Wirken des Heiligen Geistes. Zumeist jedoch wird darunter eine subjektiv-erfahrbare, im Wesen des Gläubigen vorhandene Präsenz des Heiligen Geistes verstanden. Dies war weder immer so, noch gehört dieses Gedankengut zur ursprünglich reformatorischen Lehre. Wie aber sind verschiedene Textstellen zu verstehen, die u.a. davon sprechen, das der Geist Gottes „Wohnung“ in dem Gläubigen nimmt? Kernaussage reformatorischer Lehre dazu ist die untrennbare Verbindung zwischen Geist und Wort Gottes. Luther formulierte es auf seine anschauliche Weise so: